Mit Geborgten Auto Gegen Garagentor Gefahren – Wer zahlt?

Ein geliehenes Auto zu fahren, ist für viele Alltag – doch was passiert, wenn etwas schiefgeht? Mit geborgten Auto gegen Garagentor gefahren zu sein, ist ein typisches Missgeschick, das schnell teuer werden kann. Viele Betroffene sind unsicher, wer haftet, welche Versicherung greift und wie man richtig reagiert – genau darauf gibt dieser Artikel klare und praxisnahe Antworten.

Mit geborgten Auto gegen Garagentor gefahren – warum ist das so kompliziert?

Im Vergleich zum eigenen Fahrzeug sind bei einem geliehenen Auto mehrere Parteien betroffen:

• Fahrer (Sie)
• Fahrzeugeigentümer (Freund, Familie, Nachbar)
• Eigentümer des Garagentors
• Kfz-Versicherung des Fahrzeugs

Dadurch entstehen schnell Unsicherheiten – vor allem bei der Frage: Wer zahlt den Schaden?

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Was gilt rechtlich bei einem geliehenen Auto?

Grundsätzlich gilt im deutschen Verkehrsrecht:
👉 Die Kfz-Versicherung folgt dem Fahrzeug, nicht dem Fahrer.

Das bedeutet:

• Die Versicherung des geliehenen Autos ist zuerst zuständig
• Der Fahrer kann dennoch in Regress genommen werden

Laut Versicherungsrecht handelt es sich hierbei häufig um einen Eigenschaden oder Obhutsschaden, was die Regulierung komplizierter macht (Quelle: https://www.wikipedia.org).

Welche Schäden entstehen typischerweise?

Schäden am Garagentor

• Eingedrückte Torsegmente
• Verzogene Führungsschienen
• Beschädigte Federn oder Antriebseinheit
• Elektronik- oder Sensorsysteme defekt

⚠️ Wichtig: Defekte Federn stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar und sollten niemals weiter benutzt werden.

Schäden am geborgten Auto

• Stoßfänger beschädigt
• Lackkratzer und Dellen
• Sensoren (Einparkhilfe, Kamera) defekt
• Scheinwerfer oder Kühlergrill beschädigt

Gerade moderne Fahrzeuge verursachen hohe Kosten, selbst bei niedriger Geschwindigkeit.

Welche Versicherung zahlt, wenn ich mit einem geliehenen Auto gegen das Garagentor fahre?

1. Kfz-Haftpflichtversicherung

❌ Zahlt nicht, wenn das Garagentor dem Fahrer selbst gehört (Eigenschaden).

✅ Zahlt, wenn:

• Das Garagentor einem Dritten gehört (z. B. Vermieter, Nachbar)

2. Vollkaskoversicherung

✅ Zahlt den Schaden am Auto, auch bei selbstverschuldeten Unfällen.

🔎 Voraussetzungen:

• Kein Vorsatz
• Keine grobe Fahrlässigkeit
• Schadenmeldung innerhalb von 3–7 Tagen

3. Teilkaskoversicherung

❌ Zahlt nicht, da selbst verursachte Unfälle ausgeschlossen sind.

4. Private Haftpflichtversicherung

❌ In der Regel keine Leistung, da Schäden durch den Gebrauch von Kraftfahrzeugen ausgeschlossen sind.

➡️ Zwischenfazit:
Bei mit geborgten Auto gegen Garagentor gefahren ist die Vollkasko des Fahrzeugs meist entscheidend – das Garagentor bleibt oft Eigenkosten.

Wer haftet am Ende – Fahrer oder Fahrzeughalter?

Versicherungen regulieren zunächst den Schaden. Danach kann es zu einem Regress kommen.

Mögliche Szenarien

• Fahrer zahlt Selbstbeteiligung
• Fahrer gleicht Rückstufung aus
• Fahrer übernimmt Reparaturkosten privat

💬 In der Praxis einigen sich Freunde oder Familien oft außergerichtlich.

Sofortmaßnahmen nach dem Unfall – Schritt für Schritt

1. Ruhe bewahren & sichern

• Motor abstellen
• Fahrzeug nicht weiter bewegen

2. Schaden dokumentieren

• 6–10 Fotos von Auto, Tor und Umgebung
• Detailaufnahmen der Schäden

3. Eigentümer informieren

• Fahrzeughalter sofort benachrichtigen
• Transparente Kommunikation ist entscheidend

4. Versicherung kontaktieren

• Schaden melden
• Ehrliche Angaben machen

5. Fachbetrieb einschalten

• Kostenvoranschlag für Garagentor
• ggf. Gutachten bei hohem Schaden

📌 Praxis-Tipp: Notieren Sie Uhrzeit, Lichtverhältnisse und Geschwindigkeit (z. B. unter 5 km/h).

Reparatur oder Austausch des Garagentors?

Reparatur sinnvoll bei

• kleinen Dellen
• leicht verzogenen Schienen
• funktionierendem Antrieb

Austausch sinnvoll bei

• starkem Strukturbruch
• defekten Federn
• älteren Toren ohne Ersatzteile

Welche Kosten können entstehen?

Typische Richtwerte

• Kleine Reparatur: 150–400 €
• Paneeltausch: 300–900 €
• Neuer Garagentorantrieb: 250–700 €
• Komplettes neues Garagentor: 1.000–3.500 €

📊 Laut Handwerksbetrieben entfallen bis zu 40 % der Kosten auf Federn und Elektronik.

Hat der Unfall Auswirkungen auf die Versicherung des Halters?

Ja, bei Nutzung der Vollkasko:

• Rückstufung der Schadenfreiheitsklasse
• Höherer Beitrag im Folgejahr

💡 Tipp: Bei kleineren Schäden kann private Regulierung günstiger sein.

Wie lassen sich solche Unfälle künftig vermeiden?

Bewährte Präventionsmaßnahmen

• Rangieren unter 5 km/h
• Einparkhilfen richtig einstellen
• Gute Garagenbeleuchtung (300–500 Lumen)
• Keine Ablenkung beim Ein- und Ausfahren
• Besonderes Augenmerk bei fremden Fahrzeugen

Studien zeigen, dass bessere Beleuchtung die Unfallquote um bis zu 30 % senken kann.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Zahlt die Versicherung, wenn ich mit einem geliehenen Auto gegen mein Garagentor fahre?

Meist nein. Es handelt sich um einen Eigenschaden, der nicht von der Haftpflicht gedeckt ist.

Zahlt die Vollkasko des geliehenen Autos?

Ja, in der Regel für den Schaden am Auto – nicht für das Tor.

Muss ich als Fahrer für die Kosten aufkommen?

Oft ja, zumindest indirekt (Selbstbeteiligung, Rückstufung).

Kann der Fahrzeughalter Regress verlangen?

Ja, besonders bei grober Fahrlässigkeit.

Ist ein Gutachten notwendig?

Bei größeren Schäden oder Versicherungsstreitigkeiten unbedingt empfehlenswert.

Fazit

Mit geborgten Auto gegen Garagentor gefahren zu sein, ist ärgerlich und kann Freundschaften belasten. Wer jedoch ruhig bleibt, transparent kommuniziert und die Versicherungsfrage korrekt klärt, vermeidet unnötige Konflikte und Kosten. Wichtig sind schnelle Dokumentation, ehrliche Schadenmeldung und realistische Kostenabwägung.
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